Sakrallandschaft Badisch Franken

Die Ausstellung schließt eine Lücke. Sie dokumentiert die religiösen Kleindenkmale des Madonnenlandes im Spiegel ihrer Genese und Geltung. Dabei richtet sie die Aufmerksamkeit nicht nur auf individuelle Schicksale von Stifterfamilien und deren soziales Umfeld, sondern stellt die "steinernen Gebete" in den Kontext historischer Epochen und Ereignisse ebenso wie des ökonomischen und gesellschaftlichen Wandels. Die privat gestifteten Andachtsmale erweisen sich als Zeugnisse der Kirchen- und Kunstgeschichte, der Theologie ihrer Zeit, der Kraft der Bilder und des Glaubens. Der Wille zur künstlerischen und christlichen Gestaltung des Lebensraumes ließ eine Sakrallandschaft mit rund 4000 Bildnissen entstehen. Ihre Vielzahl und Vielfalt aufzuzeigen, will Impulse für ihre kontinuierliche Erforschung und Erhaltung setzen und den Blick auf ihren Wert als regionales Kulturgut lenken.

Ausstellungstafeln und - objekte, digitale Präsentationen und interaktive Angeboten richten den Fokus auf Bildstöcke, Kreuze und Kapellen als Geschichtszeugen Badisch Frankens, auf Typen religiöser Kleindenkmale, auf Bildmotive und Stiftungsgründe und die Chronologie der Tradition. Eine Multimediastation für Kinder veranschaulicht in Animationen Antworten auf Fragen zu Kleindenkmalen und bringt Sagen zu Gehör. Eine digitale Präsentation gibt Einblicke in die Erforschung, die Gefährdung und Bewahrung, eine weitere in die Vielfalt der Christus-, Marien- und Heiligenmotive. Die Dokumentation religöser Kleindenkmale kann immer nur eine Momentaufnahme sein. Verwitterung, Beschädigungen, Versetzungen, auch das Verschwinden von Objekten oder neue Stiftungen verändern den Bestand. Eine Kleindenkmaldatenbank gibt Einblicke in das aktuelle Verzeichnis und motiviert zur Fortschreibung und Ergänzung der Daten. Eine kontinuierliche und systematische Erfassung bildet die Basis für die Erforschung und die Erhaltung der sakralen Kulturdenkmale in der Landschaft zwischen Neckar und Main.

Die Ausstellung will das Interesse wecken, mit offenen Augen die Landschaft und ihr kulturelles Erbe wahrzunehmen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad Orte und Fluren zu erkunden.

 

Konzeption und Inhalte, umfangreiches Bild- und Dokumentationsmaterial werden vom Verein Kulturpark Madonnenland e.V. als Eigenleistung erbracht. Der Zuschuss von LEADER deckt 60 Prozent der Nettokosten der Ausstellung ab.

Eine großzügige Spende der Franz und Gertrud Schenzinger-Stiftung fördert die Ausstellung.

 

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Im Fokus: Kulturelle Identität

Im Fokus der Geographie und Kulturwissenschaften stehen seit drei Jahrzehnten kulturelle Identität und kulturelles Erbe.

Zunehmend widmen sich Forscher und Forscherinnen aus den Disziplinen Geschichte, Geographie, Soziologie, Kulturwissenschaft und Sprachwissenschaften den Themenfeldern regionale Kultur und regionale Identität.
Sie schaffen ein Bewusstsein für Merkmale und Qualitäten von Landschaften und zeichnen ein individuelles Profil von Landstrichen.
Denn Identität macht Regionen attraktiv und lebenswert.

Globalisierung, Migration, moderne Landnutzung und Siedlungsentwicklung forcieren das Bemühen, Alleinstellungsmerkmale herauszupräparieren.

 

Aus dem Gästebuch

"Das Madonnenland ist für uns Heimat und Kraftquelle zugleich. Danke für faszinierende Einblicke, die vielen von uns so vorher gar nicht bewusst waren, obwohl wir hier leben."

"... besten Dank für den schönen und sachlich exzellenten Vortrag und Ihr unendliches Engagement für die ' Welt der Bildstöcke'."

"Ein sehr schöne, mit großem Aufwand erstellte, einzigartige Ausstellung, großer Respekt."

"Was für eine Arbeit! Hervorragend gelungen und perfekt präsentiert. Vielen Dank - wir sind beeindruckt!"