Der Norden Baden-Württembergs zählte bis 1803 zu Franken und war zum größeren Teil Kurmainz und dem Fürstbistum Würzburg. zugehörig. Eingestreut in die Region unter geistlicher Herrschaft waren die Ortschaften der Odenwälder Ritterschaft. Der Landstrich zwischen Neckar und Main war umrahmt von weltlichen Landesherrschaften: im Osten von den Territorien der Grafen und später Fürsten von Hohenlohe, im Süden von der Kurpfalz, im Westen von der Grafschaft Erbach, im Norden vom Herrschaftsgebiet der Grafen und später Fürsten von Löwenstein-Wertheim. Höherer und niederer Adel schlossen sich der Reformation nachfolgend dem protestantischen Glauben an. Die Gebiete unter geistlicher Herrschaft bewahrten den katholischen Glauben.
Die Napoleonischen Neufassung der Landkarte entschädigte das Fürstenhaus Leiningen für Verluste links des Rheins mit dem Gebiet des östlichen Odenwaldes, Baulandes sowie Ausschnitten des Kraichgaus und des Taubertales. Die Säkularisation löste geistliche Herrschaftsgebiete, die Mediatisierung die weltlichen Klein- und Kleinstterritorien auf und formte die einstige Gemengelage an Besitzungen und Rechten zum Fürstentum Leiningen. Doch schon 1806 fiel die Region dem Großherzogtum Baden zu.
Die Verbundenheit im katholischem Glauben und in fränkischen Traditionen wirkt bis heute nach.
Zeugen der Geschichte
Beispiele, die einer Dokumentation des Madonnenlandes dienen können, weisen weit zurück in die Geschichte. Kirchen und ihre Patronzinien liefern Hinweise für die Besiedlung und die Christianisierung der Region. Baustubstanz von Kirchen und Sakralgüter verweisen auf das Hochmittelalter. Steinkreuze lassen sich aus dem 14. Jahrhundert belegen, erste Bildstöcke spätestens aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts. Das Fundament einer Reihe von Pilgerstätten, die für die Region von Bedeutung waren, wurde im Spätmittelalter gelegt. Bildstöcke, Kreuze und Kapellen legen Zeugnis ab von regionaler und überregionaler Geschichte, von Schicksalen der Stifterfamilien und örtlichen Gemeinschaften, von Glauben, Denken und Fühlen vieler Generationen. Jüngste Stiftungen sind aktuell, im Jahr 2023 in der Bauphase.